Als ich mir im Frühjahr 2017 die Sony Alpha 7II geholt habe, brauche ich dafür natürlich auch noch das eine oder andere Objektiv. Super das damals Amazon eine Aktion mit Walimex für Objektive hatte. So konnte ich 2 Festbrennweiten für einen unschlagbaren Preis bekommen. Eines dieser Objektive ist das Walimex Pro 14mm 2,8f * Weitwinkel Objektiv.
Warum ich mir das Objektiv geholt habe ist ganz einfach. Ich wollte ein Objektiv, wo ich auch mal große Gebäude aus nächster Nähe aufnehmen kann, ohne mehrere Hundert Meter entfernt zu stehen. Oft hat man dafür nicht den Platz oder die Möglichkeit. Gutes Beispiel dafür ist zum Beispiel das Brandenburger Tor in Berlin oder die Frauenkirche in Dresden.
Nun wollte ich kein Fisheye Objektiv haben. Die Verzerrungen sind mir da oft zu extrem. Allerdings kommt auch das Walimex nicht ohne Verzerrungen aus. Das ist einerseits natürlich der Brennweite und dementsprechend der Optik geschuldet und zugegebener Maßen steht die Markte Walimex jetzt nicht für hochklassige High End Objektive.
Das merkt man auch an der Ausstattung. Das Objektiv ist komplett Manuell. Das heißt kein Autofokus, keine Blendensteuerung, keine Datenübertragung an den Body. Hier geht es also noch um das richtige oldschool Fotografieren, wie zu Analogzeiten. Und zwar den frühen Jahren. Wobei dies schlimmer klingt als es wirklich ist. Die modernen Kameras haben diverse Techniken wie HighPeak und Liveview um den Fotografen dennoch zu Unterstützen und gute Bilder machen zu können. So kann man bei der Sony zum Beispiel relativ einfach manuell Fokussierten und sieht auch wie hell das Bild ist, wenn man den manuellen Blendenring des Objektiv betätigt. Aber man muss sich Zeit lassen, üben und halt alles selber einstellen. Und zugeben meine Ausschuss bei den Bildern mit manuellen Objektiv ist höher als bei den Vollautomatisierten. Das liegt aber meist an den nicht gut sitzenden Schärfepunkt.
Technische Daten
Kommen wir zum technischen. Das Objektiv kommt eigentlich aus dem Hause Samyang und wird unter der Marke Walimex vertrieben. Grundsätzlich spricht nichts gegen das Objektiv. Allerdings ist wie bei Samyang oder Walimex Objektiven mit hohen Streuungen der Qualität zu rechnen. Das ist auch dem geringen Verkaufspreis geschuldet. Es sind halt günstige Objektive, mit denen man aber auch viel Spaß haben kann. Das 14mm wird für alle gängigen Objektivsysteme angeboten. Sei es nun Nikon, Canon oder Sony & Co., für alle ist es verfügbar. Die Optik ist für ein Vollformatsensor berechnet und damit für die Sony Alpha 7 Serie perfekt geeignet. Es bietet einen manuellen Blendenring von 2,8f bis 22f. Trotz das es nicht als Fisheye gilt, hat man an den Rändern, starke Verzeichnungen. Gerade nach links und rechts fällt dies durch unscharfe Ränder extrem auf. In der Mitte ist es extrem Scharf. Erst bei einer geschloßenen Blende (Blende >8) treten auch im Zentrum erste Unschärfen extrem auf. Die Gegenlichtblende ist festmontiert und kann nicht abgenommen werden. Auch ein montieren eines Filters ist nicht möglich. Insgesamt von der Haptik macht das Objektiv aber einen guten Eindruck. Es ist kein Plastikmonster, sondern massiv gebaut. Der Fokusring lässt sich gut bewegen.
Zu den Fotos
Ich habe mal drei relativ neue Fotos als Beispielaufnahmen für das Objektiv rausgesucht. Alle wurden mit der Sony Alpha 7II aufgenommen. Das erste Bild von der Frauenkirche in Dresden, wurde von mir bearbeitet und Beschnitten. Ich finde hier sieht man gut die Abbildungsleistung im Dunkeln dun das man durchaus gute Bilder mit dem Objektiv machen kann. Gerade bei so einem Szenario spielt das Walimex seine Stärke aus. Man kann relativ nah an das Objekt ran, bekommt es aber dennoch in einem Stück auf das Bild. Das Bild ist übrigens eine Langzeitbelichtung (25 sek.) mit Stativ.
Das Bild vom Deich in Tossen ist unbearbeitet und nur mit dem Wasserzeichen versehen aus der Kamera. Wie man sieht gibt es kaum eine Wölbung / Verzehrung, aber viele Verzeichnungen am Rand. Das ist auch der große Nachteil vom Objektiv. Die Abbildungsleistung am Rand ist bescheiden. Auch mit verändern der Blende, bekommt man das nur begrenzt in den Griff. So zeigt sich, dass das Objektiv nur bedingt für Landschaftsaufnahmen geeignet ist und eher für Szenarien wie bei der Frauenkirche, wo man einen Ausschnitt wählen kann. Oder man muss halt mit den Verzeichnungen und Unschärfen leben. Bei solchen Aufnahmen wie in Tossen achte ich übrigens ganz bewusst darauf, mit dem Objektiv auf höhe der Horizontlinie zu fotografieren. Das verhindert auch bei anderen Fisheye Objektiven eine Wölbung des Bildes.
Auch aus Tossen, kommt das dritte Bild. Hier habe ich spontan mal eine Blüte am Wegesrand mit dem 14mm Fotografiert. Wie man sieht, ist es kein Makroobjektiv, man kommt aber dennoch relativ nah ran. Ich habe das Bild etwas bearbeitet, allerdings nicht beschnitten. Hier finde ich, ist die Verzeichnung am Rand nicht ganz so schlimm bzw. auffällig. Durch die leichte Wölbung der Linse kann man auch lustige Effekte erzielen.
Fazit
Insgesamt kann ich das Objektiv empfehlen, vor allem wenn man eine günstige Scherbe zum Fotografieren sucht. Sicherlich ist es nicht jedermanns Sache, alles Manuell einzustellen und der Ausschuss ist auch höher bei den Bildern. Aber der Preis ist gerade für solche Einsatzgebiete wie bei der Frauenkirche ideal. Für Landschaftsaufnahmen würde ich evtl. in ein anderes Objektiv investieren, wenn ich extreme Weitwinkel brauche. Allerdings habe ich persönlich für solche Aufnahmen auch noch das Kit Objektiv von Sony, welches zwar nicht so eine gute Lichtstärke wie das Walimex hat. Aber dies meist bei Landschaftsaufnahmen zu vernachlässign ist.
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